Über die Universitätsbibliothek
Die Universitätsbibliothek Potsdam wurde 1991 gegründet und ist die größte wissenschaftliche Bibliothek des Landes Brandenburg. Sie gehört zu den mittelgroßen Universitätsbibliotheken in Deutschland.
Als zentrale Serviceeinrichtung versorgt sie Forschende, Lehrende und Studierende der Universität Potsdam mit wissenschaftlicher Literatur und anderen Informationsressourcen. Angehörige anderer Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Interessierte aus der Region nutzen ebenfalls den Bestand der drei Bereichsbibliotheken am Neuen Palais, in Babelsberg/Griebnitzsee und im Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) in Golm. Zur Universitätsbibliothek gehört auch das ebenfalls 1991 gegründete Universitätsarchiv, ein öffentliches Archiv, das Akten der Universität Potsdam und ihrer Vorgängereinrichtungen verwahrt.
Lern- und Lehrort
Die Universitätsbibliothek bietet insgesamt ca. 1.000 Arbeitsplätze in den drei Bereichsbibliotheken an; ergänzt wird das Angebot durch Gruppenarbeitsräume und Carrels. Ein vielseitiges Kurs- und Beratungsangebot unterstützt bei Bibliotheksbenutzung und Literaturrecherche und der Vermittlung von Informationskompetenz im Rahmen von Lehrveranstaltungen.
Bestand
Die Universitätsbibliothek ist den Fakultäten entsprechend auf drei Standorte aufgeteilt: Die geisteswissenschaftlichen Bestände befinden sich vorwiegend auf dem Campus am Neuen Palais, während die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Babelsberg/Griebnitzsee und die human- und naturwissenschaftliche Literatur im IKMZ in Golm zu finden sind.
Insgesamt umfasst der Bestand ca. 1,3 Millionen Bände, 106.000 elektronischen Zeitschriften sowie 600 Datenbanken und ca. 1 Million E-Books. Etwa 40.000 registrierte Nutzende tätigen insgesamt rund 200.000 Entleihungen jährlich und greifen mehr als 2,7 Millionen Mal auf die Online-Angebote zu.
Die Universitätsbibliothek hat Bestände mehrerer Vorgängereinrichtungen integriert und besitzt Sonderbestände, wie z.B. wertvolle Judaica- und Hebraica-Sammlungen. Gemeinsam mit dem Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg und dem Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) betreibt sie das Judaica-Portal.
Open Access
Die Universitätsbibliothek Potsdam ist eine der Vorreiterinnen im Bereich Open Access. Bereits 2006 verabschiedete die Universität Potsdam eine entsprechende Resolution und unterschrieb zehn Jahre später die Berliner Erklärung zu Open Access. Der Anteil an Open-Access-Zeitschriftenaufsätzen von Angehörigen der Universität Potsdam lag 2022 laut Universitätsbibliographie bei über 75 %.
Die Universitätsbibliothek arbeitet mit Partnern in und über die Region Berlin/Brandenburg hinaus an der Verbesserung der Rahmenbedingungen für den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen und Informationen und ist aktuell am DFG-Projekt Transform2Openbeteiligt.
1998 wurde an der Universitätsbibliothek der Universitätsverlag Potsdam gegründet, in dem wissenschaftliche Literatur von Hochschulangehörigen sowohl online im Open Access als auch in gedruckter Form veröffentlicht wird. Mit einem breiten Serviceportfolio und mehr als 600 lieferbaren Publikationen und mit jährlich ca. 40 Neuerscheinungen hat sich der Verlag als zentrale Anlaufstelle für wissenschaftliches Publizieren an der Universität Potsdam etabliert und die Sichtbarkeit der hochschuleigenen Forschung erhöht.
Forschungsdatenmanagement
Zusammen mit dem Rechenzentrum der Universität Potsdam (ZIM) baut die Universitätsbibliothek die Infrastruktur für das Forschungsdatenmanagement (FDM) an der Universität Potsdam auf. Unter Federführung der Universitätsbibliothek wurde eine FDM-Policy und Empfehlungen erstellt und 2019 vom Senat der Universität verabschiedet. Mit aktuellen Projekten im Forschungsdatenmanagement ist die Universität Potsdam auch regional und überregional aktiv und gut vernetzt.
Mitgliedschaften und Veröffentlichungen
Die Universitätsbibliothek Potsdam gehört zum Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV), sie ist darüber hinaus Mitglied des Kooperativen Bibliotheksverbundes Berlin-Brandenburg (KOBV) und des Friedrich-Althoff-Konsortiums e.V. Der Universitätsverlag Potsdam ist aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Universitätsverlage.
Darüber hinaus ist die Universitätsbibliothek in folgenden Fachgremien und Verbänden vertreten:
- Arbeitskreis Brandenburg.digital (Andreas Kennecke)
- Arbeitskreis Provenienzforschung und Restitution - Bibliotheken (Andreas Kennecke)
- Deutscher Bibliotheksverband e.V (Michaela Probst)
- Deutsche Initiative für Netzwerkinformation e. V. (DINI) - Hauptausschuss (Peter Kostädt)
- EZB-DBIS-Beirat (Tobias Höhnow)
- RDMO-Arbeitsgemeinschaft (Janine Straka)
- VuK, Arbeitsgruppe Publikationsfonds (Jan Hagedoorn)
Zahlreiche Fachartikel von Mitarbeitenden der Universitätsbibliothek, u.a. zu den Themen Bibliothek, Digitalisierung, Open Access oder Forschungsdatenmanagement wurden bisher veröffentlicht.
Projekte
Die Universitätsbibliothek führt aktuell mehrere Drittmittelprojekte in den Bereichen Forschungsdaten und Open Access durch und hat mehrere Judaica-Projekte sowie ein Provenienzforschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen.