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Endlich vor der Pay Wall: Postprints auf dem Publikationsserver publish.UP


Die Pandemie des Coronavirus Sars-CoV-2 determiniert und limitiert gegenwärtig das Leben der Menschen überall auf der Welt und prägt auch den Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens. Nicht zuletzt Menschen, die nicht täglich mit Fragen von Forschung und Lehre beschäftigt sind, wird die enorme Bedeutung des freien und offenen Wissensaustauschs von Virologen, Epidemiologen, Medizinern, Biologen, Pharmakologen und weiteren Spezialisten bewusst. Dieser Diskurs bestimmt die Medien, alle Bereiche der Gesellschaft, das politische Handeln, das Recht und jede private und berufliche Kommunikation. Das Leben jedes Einzelnen hängt am Faden des Fortschritts von Erkenntnis und Wissenschaft. Großen Teilen der Öffentlichkeit wurde zuletzt durch die Kontroverse um eine Studie des Virologen Christian Drosten zur Ausbreitung des Virus bei Kindern die Bedeutung der offenen Vorabveröffentlichung von Forschungsergebnissen auf Preprintservern bekannt.

OA Symbol (Schloss)
Foto: UB Potsdam

Erst die freie Verfügbarkeit von Forschungsergebnissen ermöglicht eine breite, fachübergreifende Diskussion und die Verbesserung von Methoden und Ergebnissen.

Doch nicht nur in der Forschung zeigt die Pandemie den Wert des freien Zugangs zu Ergebnissen, Daten und Software, auch die wissenschaftliche Lehre ist in Zeiten des Fernunterrichts auf freie Lehrmaterialien angewiesen. Viele Lehrende, Forschende und Studierende merken jetzt deutlicher denn je, wie grundlegend der freie Zugang zu wissenschaftlichen Werken ist – zu Lehrbüchern, Übersichtsliteratur und Forschungsartikeln. Es gilt: Jede Publikation, die offen zugänglich ist, erleichtert den Forschungs- und Lehralltag und garantiert auch weniger finanzstarken Hochschulen weltweit den Zugang zu den benötigten Wissensquellen.

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Foto: UB Potsdam

Auch die Universität Potsdam bietet allen Mitgliedern die Möglichkeit des freien Publizierens im Open Access, unter anderem durch die Zweitveröffentlichung von bereits publizierten Artikeln, die sich hinter einer Pay Wall verbergen, auf dem sogenannten grünen Weg von Open Access.

Screenshot publish.UP
Foto: UB Potsdam

Derzeit erfolgen viele Zweitveröffentlichungen auf dem Publikationsserver der Universität Potsdam publish.UP aufgrund von Mitgliedschaften und Verlagsvereinbarungen der Universitätsbibliothek sowie aufgrund freier Lizenzen der Erstveröffentlichung, die bereits auf dem goldenen Weg open access veröffentlicht wurden. Hierbei steht im Vordergrund, dass die Publikationen von Universitätsmitgliedern archiviert, gesichert und für eine lange Zeit zugänglich sind. Deshalb werden alle Postprints mit einem zitierfähigen DOI ausgestattet. Die Erstveröffentlichung wird auf dem Deckblatt der Postprints als Quelle genannt und über die Metadaten der Publikation verknüpft.

Darüber hinaus ist die Zweitveröffentlichung häufig aufgrund von Klauseln im Verlagsvertrag oder durch das gesetzliche Zweitveröffentlichungsrecht gemäß Paragraf 38 des Urheberrechtsgesetzes möglich.

Dabei kann die Arbeit entweder im Layout des Verlags oder in Form der akzeptierten Manuskriptversion nach dem Review veröffentlicht werden – häufig nach Ablauf einer Sperrfrist. Die Bedingungen für eine Zweitveröffentlichung werden im jeweiligen Verlagsvertrag genannt. Die Standardbedingungen der Verlage und Zeitschriften können zudem in der Datenbank Sherpa/RoMEO recherchiert werden. Wenn die Veröffentlichung als Postprint möglich ist, empfehlen wir, für die Open-Access-Zweitveröffentlichung Repositorien zu nutzen, um den dauerhaften freien Zugriff sicherzustellen – und nicht die eigene Webseite oder soziale Netzwerke wie ResearchGate oder Academia.edu. Die Auswahl an fachlichen Repositorien weltweit ist groß, für die Suche nach fachlich geeigneten Angeboten bietet sich die Suche in den Datenbanken OpenDOAR und ROAR an. Natürlich können Forschende ihre Arbeiten auch auf dem Publikationsserver der Universität Potsdam publish.UP zweitveröffentlichen.

Screenshot publish.UP
Foto: UB Potsdam

Marco Winkler, Universitätsbibliothek
Kontakt: verlaguni-potsdamde

Wer Hilfe bei der Klärung rechtlicher Fragen oder der technischen Vorbereitung von Postprints sucht, findet diese bei den Mitarbeiter*innen im Universitätsverlag Potsdam.

Marco Winkler, Universitätsbibliothek
Kontakt: verlaguni-potsdamde